DIE AUSSTELLUNG


IN WELCHER ORDNUNG WOLLEN WIR LEBEN?
Walter Eucken und die Soziale Marktwirtschaft

 

Was hat Freiburg mit der Sozialen Marktwirtschaft zu tun?
Wer war Walter Eucken und welche Bedeutung hat sein Werk für die Werte und Grundprinzipien unserer heutigen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung?
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben zur Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft beigetragen?
Ist dieses Konzept einer freien, menschenwürdigen und funktionsfähigen Wettbewerbsordnung, wie von den  Vordenkern entwickelt, heute noch aktuell, anpassungs- und zukunftsfähig?

Mit der Ausstellung “In welcher Ordnung wollen wir leben” möchten wir Antworten auf diese Fragen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich, multimedial und interaktiv nahebringen, das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft erläutern und die Bedeutung der Freiburger Schule für deren Entwicklung darstellen.

Niemals zuvor ging es uns so gut wie heute. Besonders in Deutschland brachten uns Demokratie und  das Konzept einer freien, menschenwürdigen und wettbewerbsorientierten Marktwirtschaft langfristigen Wohlstand und soziale Sicherheit.  Doch führt der rasante Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft durch Globalisierung und Digitalisierung zu  Verunsicherung und Zukunftsängsten, und der Ruf nach einer neuen, anderen Wirtschaftsordnung wird lauter.

Folglich stellt sich die Frage nach der Zukunftstauglichkeit  unseres  bestehenden  marktwirtschaftlichen  Systems und den Möglichkeiten der Ordnungspolitik.

Welche gesellschaftspolitische Ausrichtung garantiert uns auch in Zukunft selbstbestimmtes Handeln? Welche Wirtschaftsordnung sichert uns angesichts der globalen und nationalen Herausforderungen auch in Zukunft Freiheit und Wohlstand? An welchen Schnittstellen benötigen wir neue Ideen und Impulse?

Die Frage also, in welcher Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung wir künftig leben wollen, ist angesichts ständig neuer Herausforderungen wie der Finanz-, Klima-  und Flüchtlingskrise oder dem Umgang mit unserer digitalen Zukunft hoch aktuell.  

Mit der Ausstellung wollen wir einen Beitrag zu dieser Diskussion liefern und laden unsere Besucher dazu ein, aktiv mitzudiskutieren.

Margot Selz

Ehemalige Vorsitzende Aktionskreis Freiburger Schule (jetzt Forum Ordnungspolitik)

Prof. Dr.  Dr. h. c. Lars P. Feld
Direktor des Walter Eucken Instituts, Professor für Wirtschaftspolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg



GRUSSWORT

Dr. Wolfgang Schäuble
Mitglied des Bundestages und Ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages
Die Soziale Marktwirtschaft ist ein Erfolg – seit Jahrzehnten. Von Freiburg ausgehend haben Walter Eucken und andere Vertreter des Ordoliberalismus den gedanklichen Grundstein für den Wohlstand in Deutschland gelegt. Das Ansehen der Sozialen Marktwirtschaft ist bis heute hoch, national wie im Ausland. Das liegt nicht zuletzt an ihrer konsequenten Orientierung am Menschen. Sie setzt auf Anreize und Freiheiten, um menschliche Stärken zu fördern. Zugleich begrenzt sie durch kluge Regelsetzung die mit menschlichen Schwächen verbundene Gefahr von Fehlentwicklungen. Es ist kaum verwunderlich, dass die Soziale Marktwirtschaft beim Transformationsprozess nach der Friedlichen Revolution und den Umstürzen 1989/90 als Blaupause für die Reformen in vielen Staaten Osteuropas diente.

Die Geschichte geht aber weiter, sie ist nie zu Ende. Und Erfolge müssen stets neu errungen worden. Auch die Soziale Marktwirtschaft ist nicht mehr unumstritten. Insbesondere die junge Generation hat veränderte Erwartungen, mit Blick auf die eigene Life-Work-Balance und mit Blick auf nachhaltige Entwicklung. Es braucht neue Antworten auf die großen Herausforderungen, die mit der Globalisierung, dem Klimawandel und der Digitalisierung verbunden sind. Antworten werden aber am ehesten dort gefunden, wo man offen für Wandel ist, sich anpassen kann. Und Anpassungsfähigkeit zählt zu den Kennzeichen der Sozialen Marktwirtschaft. Darauf hat Walter Eucken immer verwiesen, und das geht auch aus dieser eindrucksvollen Ausstellung hervor, für die ich gerne die Schirmherrschaft übernommen habe. Dass sie sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler richtet, um ihnen die Grundprinzipien unserer Wirtschaftsordnung als Baustein für eine offene Gesellschaft zu vermitteln, begrüße ich ausdrücklich. Ich wünsche dem Projekt gutes Gelingen und der Ausstellung zahlreiche neugierige Besucher.

Unser herzliches Dankeschön geht insbesondere an die Familie Eucken.